Bilder und Texte mit freundlicher Erlaubnis von Rainer Motte!

Heute wieder: Tolles Wetter, toller Weg, alles bestens! 22,1 km, 871 Höhenmeter im Anstieg.

Bad Ems bietet ausreichend kostenlose Parkplätze hinter dem Bahnhof. Mit dem Zug in Obernhof angekommen, ging ich nach Querung der Lahn das kleine Sträßchen hoch, das ich drei Tage zuvor heruntergekommen war, um wieder auf den Lahnwanderweg zu gelangen. Schon bald erreichte ich auf angenehmem Pfad den „Langenaublick“, von dem aus man Kloster Arnstein in richtig schöner Perspektive sehen kann. Auf Waldwegen geht es dann in ein Seitental der Lahn, das Gelbachtal.Etappe 18 - 01

Man streift den Ortsrand von Weinähr und schnell ist man danach wieder im Wald, wo der nächste Anstieg schon wartet. Bald erreichte ich den Aussichtspunkt „Hohe Lay“, von wo aus ich einen Panoramablick auf Nassau genießen konnte, das von einer imposanten Burganlage beherrscht wird, Stammsitz des Hauses Oranien. Nassau ist ein hübsches kleines Städtchen mit etwas Industrie und netter Altstadt, bei der insbesondere der beeindruckende Fachwerkbau des Rathauses auffällt. Einen kleinen Bootshafen an der Lahn gibt es nebst einem Postkartenblick, der sicherlich in keinem Touristenführer fehlt.

Etappe 18 - 45Etappe 18 - 01Die Burg kann besichtigt werden, was allerdings einen Umweg von knapp 1,5 km nötig macht. Die Entscheidung darüber wurde mir dadurch abgenommen, daß die Burg montags geschlossen ist. Auf attraktiven Wegen und Pfaden gelangte ich zunächst an ein Denkmal des Freiherrn vom Stein, der 1757 in Nassau das Licht der Welt erblickte. Ein Denkmal mit Ausblick! Das Berg-Tal-Spiel setzte sich fort, ebenso die schöne Mischung aus Wald und Freiflächen. Die Wege waren angenehm mit hohem Pfadanteil. Nach einer herrlichen Wiesenpassage gelange ich in steilem Anstieg schnaufend zum höchsten Punkt der heutigen Wanderung, der „Kuxlay“. Dort oben treffe ich sogar andere Wanderer, ein seltenes Ereignis auf dem Lahnwanderweg. Der Ausblick von dort oben ist nicht von schlechten Eltern und lädt zum Verweilen ein. Dann geht’s meist auf breiten Forstwegen (das einzige Mal auf dieser Etappe) wieder bergab in das historische Städtchen Dausenau.

Dausenau von der Lahnseite aus gesehen bietet ein mittelalterlich erscheinendes Ortsbild, das ich ausgesprochen attraktiv und interessant finde. Ein echter Sightseeing-Tipp! Eins der historischen Häuser dort ist das „Alte Wirtshaus an der Lahn“. Dort lasse ich es mir erst mal schmecken, um dann das Finale dieser Wanderung anzugehen. Wie immer, wenn man ordentlich gefuttert hat, geht es danach ebenso ordentlich bergauf. Herrlich, der Blick auf Dausenau! Nach weiterem Anstieg über Wiesenwege gelange ich schließlich zum „Concordia-Turm“ (mit anliegendem Restaurant), den ich natürlich besteige, um von dort einen Panoramablick auf Bad Ems zu genießen. Im Abstieg dorthin passierte ich weitere tolle Aussichtspunkte.

Bad Ems bietet südländisches Flair und den leicht morbiden Charme eines mondänen Kurortes von ehemaliger Weltgeltung. Kaiser und Zaren sowie die berühmtesten Künstler ihrer Zeit kurten hier. Barocker Prunk in den Bauten und Anlagen. Heute leicht anachronistisch wirkend, aber bestens in Schuß gehalten. Eine beeindruckende Welt, wenngleich sie für mich eine gewisse Kälte ausströmt. Erstaunlicherweise waren die Preise in den Cafés an der feinen Uferpromenade durchaus zivil. Allerdings zieht es heute die Reichen und Schönen dieser Welt eher an andere Orte als nach Bad Ems.

Fazit: Auch diese Etappe des Lahnwanderweges ist ohne Einschränkungen lohnenswert und bietet zum einen sehr attraktive Wanderwege, zum anderen aber auch sehr viel zu sehen. Obernhof, Nassau, Dausenau, Bad Ems: Alles Orte, die man erkundet haben sollte.

Dicke Empfehlung auch für diese Etappe!

Mein Dank gilt Wanderfreund Rainer, der diese Etappe so treffend beschrieben hat und der mir erlaubt hat, seine Erlebnisse auf den Etappen 16 bis 19 hier zu veröffentlichen!

 

Lahnwanderweg Etappe 18: Obernhof – Bad Ems
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