Bilder und Texte mit freundlicher Erlaubnis von Rainer Motte!

Heute ist hemmungsloses Schwärmen angesagt. Wow, war das ein Tag! Sonne, blauer Himmel mit ein paar netten Wölkchen und ein megageiler Wanderweg! Alles wie ausgewechselt im Vergleich zum Vortag.

In Obernhof gibt es direkt an der Lahnbrücke in unmittelbarer Bahnhofsnähe einen kostenlosen Parkplatz. Ich fahre mit dem Zug nach Balduinstein und genieße das (im Gegensatz zu gestern) sonnige Lahnufer und den Weg durch den Ort. Es geht direkt zur Sache, denn ein steiler Anstieg führt mich zum „Saukopp“ oberhalb Balduinsteins. Zeit für ein erstes Durchschnaufen. Herrliche Wiesenwege (wiederum mit Blick auf die Schaumburg) sowie Waldpfade folgen.

Lahnwanderweg 17 - 032
Unglaubliche Ausblicke

 

Und so abwechslungsreich blieb es: Wunderschöne Wald- und Wiesenpfade führten immer wieder zu tollen Aussichtspunkten (manchmal mit Namen wie „Gabelstein“, manchmal unbenannt), weite Freiflächen lassen einem das Herz aufgehen. Herrlich! Wanderlust pur!

Allerdings fiel mir auf, daß nicht alle der Aussichtspunkte ausgeschildert waren. Also, wenn in der Nähe der Hangkante irgendein Pfad vom Hauptweg abzweigt, lohnt es sich manchmal durchaus, sich den näher anzuschauen. Es könnte ein Super-Aussichtspunkt dahinterstecken.

Abstecher lohnen sich wegen der Aussichten
Abstecher lohnen sich wegen der Aussichten

Es folgt schließlich der Abstieg in das burgbekrönte Lahndorf Laurenburg, durch das ich einen knapp 1,5 km langen Abstecher mache, um etwas Eßbares zu finden. Dies gelang mir. Ich hätte aber auch den Imbißwagen unmittelbar an der Lahnbrücke bemühen können, was sicherlich keinen großen Qualitätsunterschied bedeutet hätte.

Der volle Bauch muß dann natürlich erst mal einen deftigen Aufstieg in Kauf nehmen, ist ja klar. Dafür wird man mit schönen Aussichten und herrlichen Wegen durch den lichten Wald, über Felder und Freiflächen getröstet. Der Pfadanteil ist sehr hoch, und die im Sonnenlicht liegende Naturlandschaft mutet fast himmlisch an.

Ein schöner Rastplatz
Ein schöner Rastplatz

Mehrere grandiose, ja spektakuläre Aussichten ins Lahntal (mit Hütten oder Pavillons) begleiten den weiteren Weg. Marienhöhe, Wolfslay, Liebeslay heißen die u.a. Die Eindrücke, die man dort gewinnt, stehen den besten Aussichtspunkten an Rhein und Mosel um keinen Deut nach! Übrigens haben die Wegemacher immer wieder ein paar kleine „Schikanen“ eingebaut, damit man auch ja auf Höhenmeter kommt…

Immer wieder atemberaubende Aussichten
Immer wieder atemberaubende Aussichten

Schließlich lande ich am „Goethepunkt“, einem gemauerten Aussichtspavillon mit weitem Blick auf Obernhof, Koster Arnstein und die herrliche umgebende Landschaft. Das Herz geht einem auf bei diesen Ausblicken! Nachdem ich mich gelöst hatte, folgte ein weiteres Highlight: Der Abstieg über einen Felsgrat mit seilgesicherten Passagen und einer felsenlandschafttypischen Vegetation. Keine Sorge, ein Klettersteig ist das nicht. Jeder mit zwei halbwegs gesunden Beinen kann das problemlos bewältigen. Auch für Hunde oberhalb der Teppichporsche-Kategorie sollte es keinerlei Probleme geben. Der Weg ist wirklich extrem attraktiv zu gehen. Überhaupt fragte ich mich bei dieser ganzen Etappe ernsthaft, ob ich schon mal einen Weg gegangen bin, bei dem ein Highlight so das andere jagt, in dieser Abfolge und Ausprägung… Das setzt sich fort bis zum Ziel in Obernhof mit „Premium“-Ausblicken auf den Ort mit Lahntal-Panorama und das Kloster Arnstein, eine imposante frührere Prämonstratenserabtei.

Der Track zeigte am Schluß 21,4 km bei ca. 900 Hm im Anstieg. Hätte ich diese Etappe bei weniger als optimalen Bedingungen, z.B. bei trübem Wetter, auch als so genial schön empfunden? Ich weiß es nicht. An diesem Tag war dieser Weg für mich eine der schönsten Wanderungen, die ich kenne. Die echte Königsetappe!

Ich möchte jedem Wanderer nahelegen, diese Etappe bei guten äußeren Bedingungen zu gehen. Unbedingt!

Mein Dank gilt Wanderfreund Rainer, der diese Etappe so treffend beschrieben hat und der mir erlaubt hat, seine Erlebnisse auf den Etappen 16 bis 19 hier zu veröffentlichen!

 

Lahnwanderweg Etappe 17: Balduinstein – Obernhof
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Ein Kommentar zu „Lahnwanderweg Etappe 17: Balduinstein – Obernhof

  • 25. Juli 2020 um 12:53 Uhr
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    Ich bin diese recht anstrengende Etappe bei nicht so ganz günstigem Wetter gegangen (anfangs Nieselregen, dann feucht-schwül, zum Schluss sonnig) und habe sie genauso genossen wie der Autor. Die Imbissbude an der Lahnbrücke in Laurenburg liefert übrigens prima Qualität ;-)

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