Ihr habt ein langes Wochenende, drei Tage frei und möchtet wandern? Dann möchte ich Euch hier ein schönes Stück Lahnwanderweg empfehlen, welches ich in diesem Jahr mit Freunden und Bekannten schon zwei mal gelaufen bin: von Balduinstein bis zur Lahnmündung in Lahnstein.
Warum gerade diesen Abschnitt? Weil er landschaftlich zum schönsten gehört, was die Lahn zu bieten hat. Tief eingeschnitten schlängelt sich der Fluß durch urige Buchenwälder. Der Lahnwanderweg bietet hier zahlreiche Aussichtspunkte, durchquert malerische Örtchen und weist oft den “Pfadcharakter” auf, den ich so liebe. Burgen und andere Sehenswürdigkeiten inklusive.
Tag 1 (Balduinstein – Weinähr, 22 km)
Die erste Etappe hatte ich jeweils auf den Freitag gelegt. Am Bahnhof in Balduinstein kann man die Autos stehen lassen. Schon das kleine Örtchen bietet ein erstes “Aha-Erlebnis”. Über den Saukopp und den Gabelstein hinweg wandert man nach Laurenburg. Hier bietet sich am Imbiss die Mittagspause an. Und dann geht es weiter Richtung Obernhof. Doch vorher staunt man noch am Goethepunkt. Über einen kleinen Klettersteig, wenn man ihn denn so nennen darf, geht es hinunter in den Ort. Hier könnte man den ersten Tag beeenden und übernachten, z.B. im Hotel am Goetheberg.
Wir haben allerdings die Übernachtungsvariante “Weinähr” gewählt. Im Weinhaus Treis lässt sich vortrefflich speisen und übernachten. Und das nur ein paar Schritte vom Lahnwanderweg entfernt.
Tag 2 (Weinähr – Bad Ems, mit Abstecher zur Burg Nassau 19 km)
Nach dem Frühstück wandert man am Lahnwanderweg über die Hohe Lay nach Nassau. Unbedingt die Treppen hoch zur Hohen Lay nehmen, es lohnt sich. Von dort aus geht es dann bergab in die Leifheit-Stadt. Wer Platz im Gepäck hat, kann sich im Werksverkauf zu günstigen Pausen eine Wäschespinne mitnehmen, uns war das aber dann doch etwas zu “heavy”. Sieht ja auch blöd aus, mit einer Wäschespinne durch den Wald zu laufen. Wichtiger ist aber, dass man in Nassau die Gelegenheit hat im Supermarkt Getränke und Marschproviant aufzufüllen. Für kleinere Blessuren ist eine Apotheke vor Ort und wer Geld benötigt, findet auch einen Bankautomaten.
Den Abstecher zur Burg Nassau sollte man auf jeden Fall mit einplanen. Vom Turm hat man eine wunderbare Sicht über Nassau und ins Lahntal. Und ein Bierchen in Ehren… in der Burgschänke wird es noch im Krug ausgeschenkt. Urig und äußerst lecker.
Über die Kuxlay geht es nach Dausenau. Dort empfehle ich, sich den “schiefen Turm” anzuschauen. Was Pisa kann, kann Dausenau schon lange. Leider hatten wir beide Male mit den dortigen Gaststätten Pech. Die waren geschlossen obwohl Samstag Nachmittag.
Dafür gab es im Restaurant am Concordiaturm ein gepflegtes Pils. Und auch hier wieder eine tolle Aussicht. Die hat man dann auch, wenn man über die Bäderlei in das mondän anmutende Bad Ems hinunter wandert. Nicht erschrecken, in Bad Ems geht es zunächst einmal durch das Treppenhaus des Parkhauses. Das muss so, Ihr seid nicht falsch. Das Parkhaus ist nicht gerade schön, dafür sollte man sich dann im Hotel Bad Emser Hof das Emser Kränchen (Heilquelle) und das Theater in der Spielbank anschauen. Hier sieht man ihn noch, den Prunk vergangener Tage.
Übernachtet haben wir beide Male im Hotel Adria. Gepflegte, saubere Zimmer und man ist hier sehr flexibel, was die Belegung der Zimmer betrifft. Wer gerne kroatisch ist, sollte sich am besten gleich einen Platz im Biergarten des Hotels reservieren.
Tag 3 (Bad Ems – Lahnstein, 15 km)
Beginnt natürlich mit dem Frühstück im Hotel Adria. Auch hier wird man gut versorgt. Und da meine Gäste eine etwas weitere An- und Abreise ins Lahntal hatten, habe ich den dritten Tag als “lockeres Auslaufen” geplant. Es ist nicht mehr weit bis Lahnstein. Nachdem wir Bad Ems verlassen und noch mal einen Blick zurück auf das schöne Städtchen geworfen haben, geht es über Fachbach in Richtung Ruppertsklamm. Kurz vor dieser tun sich schöne Ausblicke auf Lahnstein und die Burg Stolzenfels auf.
Und dann geht es durch die Klamm hinunter nach Lahnstein. Sonntags kann es hier schon mal recht voll sein, bei meinen beiden Wanderungen war das jedoch kein Problem. Hat man in Lahnstein noch Zeit, empfehle ich Maximilians Brauwiesen zu besuchen. Hier kann man gut essen oder einfach im Biergarten sein Getränk genießen. Auch hier ist es Sonntags oft sehr voll aber nicht erschrecken lassen, es geht dann doch schneller als man denkt.
Mit der Lahntalbahn fährt man dann wunderschön der Lahn entlang zurück nach Balduinstein. Von unten erkennt man einige Punkte, die man in den Tagen zuvor erwandert hat. Ein würdiger Abschluss dieser dreitägigen Wandertour.