Wenn Blogger auf Reisen gehen, haben sie ja immer viel zu erzählen. Besonders viel zu erzählen haben sie wenn sie mit anderen Bloggern unterwegs sind. Denn es war es eine erlebnisreiche 2-Tages-Tour, die ich am vorletzten Wochenende zusammen mit anderen Outdoor-Bloggern unternommen habe.
Besonders gelegen kam mir dabei, dass das Ganze an der Lahn stattfinden sollte, und zwar im oberen Lahntal welches für mich bislang noch wandertechnisch unerschlossenes Gebiet darstellte. Jens vom Hiking Blog hatte für uns die Lahnhöhen-Extratour ausgesucht. Wie sich später herausstellte eine sehr gute Wahl.
Schon der Vorabend war die frühe Anreise wert. Von unserer Ferienwohnung in Biedenkopf war es nur ein Katzensprung bis zur Gaststätte „zum Kottenbach“. Kroatisch… das Essen war lecker und schließlich wurden wir auch noch mit Sliwowitz verwöhnt, jenem geistreichen Getränk dem wir uns, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, im Verlaufe des Wochenendes noch einmal stellen mussten. Guten Mutes ging es wieder bergauf zur Ferienwohnung. Morgen können wir ja ausschlafen…
Ausschlafen? Moment… punkt 06:00 Uhr werden Jens und ich daran erinnert, dass die Ferienwohnung direkt neben der Kirche liegt. Von nun an weckt uns die Kirchturmglocke im viertel-stündlichen Rythmus. Boah, ganz schön laut das Ding. Wir frühstücken dann in der kleinen Backabteilung eines Supermarktes. Pünktlich um 10:00 Uhr sind wir am vereinbarten Treffpunkt, dem Wanderportal der Lahnhöhen Extratour an der B62. Hier stoßen die anderen Blogger zu uns, welche ich teilweise persönlich, teilweise über ihre Blogs kenne. Der Parkplatz ist recht voll aber irgendwie bekommen wir unsere Autos unter.
Ca. 39 Kilometer und eine Übernachtung liegen vor uns. Mein Rucksack fühlt sich jetzt schon ganz schön schwer an. Wahrscheinlich hab ich wieder viel zu viel eingepackt. Nach kurzer Orientierung machen wir uns dann auch gleich auf den Weg. Zunächst einmal geht es durch Biedenkopf. Unterhalb des Frauenberges geht es dann in den Wald. Wir wandern nicht nur auf der Extratour sondern auch auf dem Lahnwanderweg. Praktisch, das ist die komplette Etappe 04 von Biedenkopf bis Buchenau! Und auch einen großen Teil der 5. Etappe von Buchenau bis Caldern werden wir mit erwandern.
Obwohl die Sonne sich nicht zeigen will begeistert mich der herbstliche Wald. Kräftige Farben, das Rascheln der Blätter unter unseren Füßen… das hat was ganz Besonderes. Es geht bergauf und bergab so dass sich der vorabendliche Sliwowitz auch ganz schnell verflüchtigt. Ab und an machen wir Halt, denn außer mir sind noch andere Blogger in der Gruppe, die der Leidenschaft des Geocaching frönen.
Bei Katzenbach haben wir einen tollen Blick in die Landschaft und überlegen kurz, in der dortigen Gastwirtschaft einzukehren. Aber wir haben noch ein ganzes Stück des Weges vor uns und so entschließen wir uns weiter zu laufen. Es beginnt ein sehr schöner Abschnitt des Weges mit der Überquerung des Katzenbaches und „furchterregenden“ Tieren an der Strecke. Aber die mächtigen Bullen beobachten uns nur interessiert. Ist ja auch ein Zaun zwischen uns und ihnen.
In Buchenau sehen wir dann auch endlich die Lahn wieder. Der Weg führt ein kurzes aber idyllisches Stück die Lahn entlang bevor wir dann den Verlockungen eines Döner-Ladens widerstehen müssen. Hinter dem Freßtempel geht es über eine Brücke über die Lahn. Wir wandern relativ steil bergauf in Richtung Burgruine Hohenfels. Außer ein paar Kellerresten ist hier allerdings nicht mehr viel zu sehen. Trotzdem sehr interessant. Wir wandern weiter, vorbei an Weiden mit Kühen die aber wohl genau wie wir lieber die Aussicht genießen.
Friedensberg, das Ziel der ersten Etappe begrüßt uns dann mit einer Grillhütte und einer schönen Übersichtstafel die uns die umliegenden Berge namentlich näher bringt. Sackpfeife… Eichelberg… nein, daraus wollen wir jetzt keine Schlüsse ziehen. Stattdessen beziehen wir Quartier. In der Gästewohnung Schönfelder. Männlein und Weiblein schön brav getrennt. Frau Schönfelder hat extra die Nachbarin mit eingespannt. Quasi „im Vorbeigehen“ hatten wir schon einen Tisch im nahen Bürgerhaus reserviert. Dort kann man… kroatisch! essen. Und wie uns Frau Schönfelder bestätigt: sehr gut.
Und na klar, kroatisch… also gibt es wieder Sliwowitz! Nach dem überaus leckeren Essen zieht ein Teil der Crew, Namen nenne ich hier nicht aber ich bin natürlich dabei, in die Kellerbar namens „No Limits“. Hier machen wir Bekanntschaft mit der Dorfbevölkerung, der für 2 Euro unendlich viele Lieder ausspuckenden Jukebox (die aber keiner richtig bedienen kann) und mit Kümmelschnaps. Über den Rest des Abends schweige ich mich nun aus.
Nur noch so viel: am nächsten Morgen vermisse ich meinen Smartphone-Akku der einfach nicht auffindbar war. Und deshalb gibt es am zweiten Tag der Wanderung auch keine Lebenszeichen in Form von Tweets oder Posts von mir! Blogger ohne Smartphone, das geht ja schon mal gar nicht. Ich hoffe, Ihr habt Euch keine allzu großen Sorgen um mich gemacht ;-) Wieder Frühstück in einem Backshop, hier treffen sich am frühen Sonntag morgen scheinbar auch die Dorfbewohner beim Brötchen holen und wir schauen gespannt, ob wir jemanden vom Vorabend wiedererkennen.
Aber dann wird natürlich auch noch gewandert. Zuerst zurück auf die Extratour und dann mit herrlichem Blick auf die Berge und das Umland um Dautphetal herum. Wirklich schön, sogar an einem Stück Heide kommen wir vorbei. Diese Gegend ist einfach „lahntastisch“. Den Kümmel habe ich auch schon fast vergessen und so wandern wir weiter durch den Wald am Beilstein. Der heutige Abschnitt gefällt mir noch besser als der gestrige.
Wir legen eine kurze Rast ein, das Smartphone von Jens klingelt. Frau Schönfelder hat meinen Smartphone-Akku gefunden, da war mein Blick heute morgen wohl doch noch nicht ganz klar. Das nenne ich Gastfreundschaft! Vielen Dank… Ich hatte den Akku ja schon fast abgeschrieben aber inzwischen habe ich ihn also wieder.
Die letzten Kilometer sind noch einmal landschaftlich sehr schön. Wir überqueren den Riechbach und erfreuen uns an einem sich drehenden Mühlrad. Und dann öffnet sich der Blick auf einen herrlich bunten Herbstwald. Wir sind kurz vor Biedenkopf. Schließlich sehen wir das Schloss wieder und haben den Parkplatz erreicht. Bei Kaffee und Kuchen lassen wir die beiden schönen Tage ausklingen. Hier nochmal alle Bilder und noch viel mehr in einer Diashow:
Fazit: Die Lahnhöhen-Extratour ist eine lohnenswerte Runde. Sicherlich könnte man sie auch an einem Tag erwandern, dann hätten wir aber eine Menge verpasst. So kann ich als „2-Tages-Tour“ eine glatte Empfehlung aussprechen. Besonders Spaß gemacht hat es, diesen schönen Weg mit tollen Bloggern zusammen erleben zu dürfen. Die Gespräche, das Miteinander… einfach topp! Gemeinsame Interessen verbinden halt. Ein dickes Dankeschön Euch allen!
Mit am Start waren:
Jens vom Hiking Blog
Axel von der Outdoorseite
Petra und Martin von JeeperMTJ
Karin von HikeKarin
Kathrin von Fräulein Draussen
Karolin von Lina Luftig
Diese Blogs lege ich sehr gerne allen meinen Lesern ans Herz! Schaut ruhig mal rein, es lohnt sich wirklich.
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Sehr schöner Bericht. Und gut, dass dein Akku auch noch seinen ehrwürdigen Platz erhalten hat ;-)
Ja, der ist sehr anhänglich. Wollte wohl nicht alleine in Friedensdorf bleiben ;-) Liebe Grüße und Danke für den Kommi!
Hi Jörg, schöner Bericht und tolle Fotos! War eine tolle Blogger-Wanderung mit einem legendären Abend im „No Limits“ ;-)
Ja, das „No Limits“, das wird mir in Erinnerung bleiben. Aber auch sonst: war toll!
Ihr seid mir ja Lauser!
Ihr wusstet ja schon lange, dass es sich bei den Mauerresten in der Erde um Burg Hohenfels handelte. Aber mich noch ganz scheinheilig antwittern deswegen :-D ;-)
Toller Bericht, interessante Bilder. Vor allem tolle Burgentour! :-)
Ich bin unschuldig ;-)