Um es einmal gleich vorweg zu nehmen: diese Etappe ist bestimmt nicht die Königsetappe unter den insgesamt 19 Etappen des Lahnwanderweges. Vielmehr wechseln sich hier Licht und Schatten ab. Es gibt tolle Fernsichten aber auch eher langweilige Streckenabschnitte und vor allen Dingen ist es mit der “Pflege” dieses Abschnittes nicht so weit her.

Licht und Schatten wechselnden sich ab - Kirche in Aumenau
Licht und Schatten wechselnden sich ab –  hier die Kirche in Aumenau

Am frühen Morgen hatte ich mich in Limburg in den Zug gesetzt um die Etappen 14 (12,6 km von Aumenau nach Villmar) und 15 (13,5 km von Villmar nach Limburg) an einem Stück zu laufen. Die beiden Tracks hatte ich mir vorher heruntergeladen was mir an einer Stelle auch sehr nützlich war. Am Bahnhof Aumenau angekommen muss man zunächst ein Stück der Lahn entlang bis über die Lahnbrücke laufen um auf den Lahnwanderweg zu gelangen. Hier bieten sich schon die ersten Fotomotive an.

 

Nun geht es ca 1,5 km eben die Lahn entlang bevor der Weg dann in einem Waldstück bergan führt. Hier verabschiedet man sich dann übrigens von der Lahn, die man dann erst am Ziel in Villmar wiedersieht. Der Weg führt durch den Wald hinauf in Richtung Seelbach. Nach Verlassen des Waldes läuft man ein ganzes Stück über freies Feld. Nicht besonders aufregend aber man hat ein paar schöne Blicke auf Seelbach. Dann geht es bergab an der Heimannsmühle vorbei bevor man eine Kreisstrasse überquert.

 

Ca. 300 m hinter der Kreisstraße wird es kritisch. Man geht über einen Wiesenweg… oder sollte ich besser sagen: Man SOLL über einen Wiesenweg gehen. Denn das noch feuchte, ungemähte Gras ist hier Hüfthoch und da wollte ich dann doch nicht durch. Das ist übrigens nicht nur eine Momentaufnahme, als wir im letzten Jahr ein Teilstück des Lahnwanderwegs gelaufen sind, bot sich uns an der gleichen Stelle ein identisches Bild. Wanderer mit kurzen Hosen würden sich hier wohl jede Menge Ungeziffer einfangen und feuchte Hosenbeine sind auch nicht gerade angenehm.

 

Hier soll man lang?
Hier soll man lang?
Das hab ich dann mal lieber nicht gemacht
Das hab ich dann mal lieber nicht gemacht

Also bin ich vom Track abgewichen und über Feldwege dann wieder auf den Lahnwanderweg gestoßen. Nach dem Überqueren des Niederbaches (hier stimmt der Track nicht mit der eigentlichen Wegführung überein) komme ich in ein kleines Tal. Dieses Tal führt hinauf zum Steimelskopf. Eindeutig einer der schöneren Abschnitte dieser Etappe. Am Steimelskopf angekommen hat man eine überragende Fernsicht! So macht das Wandern wieder Spaß und ich setze meinen Weg fort.

 

Kurze Zeit später bin ich froh, dass ich mir den Track herunter geladen habe. Der Weg führt mich auf eine Wiese über die Wegspuren eines Traktors nach rechts führen. Linker Hand das Waldstück und keine Wegmarkierung zu finden. Aber der Track sagt mir, dass ich in den Wald hinein muss und dort entdecke ich die Wegmarkierung dann auch wieder. Leider ist auch im Wald der Weg kaum zu erkennen. Die Brennesseln haben ihn überwuchert. Schade, denn auch dieses Stück durch den Wald gehört zu den landschaftlich schöneren Abschnitten.

Der Weg im Wald... von Brennesseln überwuchert
Der Weg im Wald… von Brennesseln überwuchert

Im Wald überquere ich eine kleine Brücke und dann geht es wieder ein gutes Stück hinauf. Nach Verlassen des Waldes spaziere ich noch ein kleines Stück den Waldrand entlang bevor ich dann wieder übers freie Feld muss. Erneut schöne Fernsichten aber der Verlauf der Lahn lässt sich nur vermuten. Hinter der Reitanlage Schanzlerhof überquere ich zum zweiten Mal die Kreisstraße 464 und gehe nun rechts der Lahn (ohne sie zu sehen) in Richtung Villmar. Kurz vor Villmar werde ich von einem Wegweiser überrascht. Viel früher als mein Track es mir anzeigt, soll man hier hinunter nach Villmar gehen. Bis zum Lahn-Marmor-Museum sind es hier 0,3 km, bis zum Bahnhof Villmar 0,4 km.

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Ich gehe auf dem Lahnwanderweg weiter da ich ja die Etappe 15 gleich anschließen will. Würde man sich auf den Track verlassen und versuchen am ursprünglichen Abzweig nach Villmar hinunter zu wandern, hätte man den Umweg umsonst gemacht denn dieser ursprüngliche Weg ist gesperrt und verbarrikadiert. Allerdings hätte man auch einen schönen Blick auf Villmar verpasst der sich mir an einer lichten Stelle durch die Bäume hindurch bot.

Nochmal ein versöhnliches Bild zum Abschluss der Etappe
Nochmal ein versöhnliches Bild zum Abschluss der Etappe

 

Mein Fazit: Wie zu Beginn beschrieben – Licht und Schatten wechseln sich auf Etappe 14 ab. Mit Sicherheit hat die Etappe ihre Berechtigung als Verbindung zwischen der, mir noch unbekannten Etappe 13 und der viel schöneren Etappe 15. Da die Etappen nicht allzu lang sind, kann man Etappe 14 und 15 natürlich auch sehr gut miteinander verbinden. Für sich genommen ist die Etappe von Aumenau nach Villmar sicher keine unbedingte Empfehlung. Zumindest sollte man sich dann aber den Besuch im Lahn-Marmor-Museum nicht nehmen lassen.

Lahnwanderweg Etappe 14: Aumenau – Villmar
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4 Kommentare zu „Lahnwanderweg Etappe 14: Aumenau – Villmar

  • 5. Juli 2014 um 20:33 Uhr
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    Lieber Jörg,

    scheinbar hattest du die gleichen Vorraussetzungen auf deinem Weg, wie ich am Mittwoch. Auf dem Westerwaldsteig geht auch niemand das Grad mähen, d.gh. also am frühen Morgen durch hoch gewachsene Wiesen und als besondere Dreingabe nasse Hosenbeine.
    War glücklicherweise nicht so arg lang und anschleßend auch warm genug um die Beinkleider zu trocknen.
    Wie ich aber aus deinen Worten erkenne, sind die Etappen die Rainer favorisiert auch hier überlegen.

    Hast aber schöne Fotos mit gebracht :-)

    LG Elke

    Antworten
    • 5. Juli 2014 um 20:36 Uhr
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      Da hast du vollkommen Recht liebe Elke. Wobei die Etappe 15 über die ich als nächstes berichte (von Villmar nach Limburg) sehr schön war. “Rainers” Etappen bin ich ja auch schon gelaufen. Das sind die ursprünglichen Etappen des Lahnwanderweges und die sind landschaftlich wirklich klasse.

      Die Fotos sind so schön wie das Wetter war! Ich hatte einen Traumtag erwischt!

      Liebe Grüße, Jörg

      Antworten
  • 28. Januar 2016 um 08:56 Uhr
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    Hallo,
    bin mit meiner 12-jährigen Tochter ab Aumenau gewandert. Allerdings hatten wir einen total trüben Wintertag erwischt, an dem es keinerlei Fernsicht gab. Wir änderten einfach unsere Route:
    Nachdem wir den kleinen Weg durch den Wald nach Aumenau gegangen waren und auf den Teerweg stießen (hier eigentlich rechts rum) sind wir nach links gegangen. Also immer im Tal an den Schienen entlang, zum Teil auf einem geteerten Weg, z.T: auf einem kleinen Pfad. Der Weg führte am Bahnhof Arfurt vorbei, in den Ort (dort ist ein herrlich renoviertes Anwesen zu bewundern!!) und dann wieder runter an die Schienen zum Campingplatz, danach wieder bergan. Von dort waren wir wieder auf dem eigentlichen Lahnwanderweg (beim Reiterhof). So hatten wir immer die Lahn im Blick, Dunst waberte über dem Wasser und es war herrlich ruhig.
    Ich finde dies eine ganz nette Alternative.
    Da wir ja nun auch ordentlich Strecke abgekürzt hatten, sind wir dann noch direkt weiter bis Runkel. Wunderbarer Weg, tolle Aussichten u.a. auf den König-Konrad. In Runkel empfehle ich allen das Altstadt-Cafe. Toll und lecker und günstig und alles selbst gemacht!!
    Viel Spaß noch!
    Meike

    Antworten
    • 28. Januar 2016 um 09:01 Uhr
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      Hallo Meike!

      vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und die guten Tipps!

      Gruß aus Limburg, Jörg

      Antworten

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