Jetzt mal ehrlich, gleich drei Etappen Westerwaldsteig am Stück? Wer kommt denn auf solch verrückte Ideen… na, die Gastlandschaften Rheinland-Pfalz. Die hatten nämlich am vergangenen Wochenende zum Wandermarathon am Westerwaldsteig eingeladen. Und ich war so verrückt daran teilzunehmen.

05:30 Uhr – der Wecker klingelt. Da war doch noch was? Ach ja, der gestrige Tag und der Abend in der Steig-Alm waren schön, ich gehörte zu den Letzten. Die Nacht im Wildpark-Hotel war folglich angenehm aber sehr kurz. Und um 06:00 Uhr treffen wir uns zum Frühstück. Ein Blick aus dem Fenster verheißt nichts allzu gutes was das Wetter betrifft. Aber ich habe mich nun mal drauf eingelassen, jetzt müssen die drei Etappen Westerwaldsteig, vom Dappricher Hof durch die Holzbachschlucht bis zum Stöffelpark, in Angriff genommen werden. Es gibt kein zurück mehr.

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Der Westerwald-Steig wartet auf uns!

Zum Glück hatte ich es gestern noch geschafft, den Rucksack zu packen. Denn nach dem Frühstück ging es direkt los. Erstens mit dem Regen und zweitens mit dem Bus zum Dappricher Hof. Dort werden wir von unseren Wanderführern begrüßt und beginnen bei inzwischen strömenden Regen, die 4. Etappe des Westerwaldsteiges unter die Füße zu  nehmen. Es erwartet uns gleich ein Highlight: die wildromantische Holzbachschlucht. Der Boden ist aufgeweicht, wir müssen konzentriert wandern um nicht auszurutschen. Ich kenne die Holzbachschlucht und weiß, wie schön sie sein kann. Heute habe ich irgendwie kaum ein Auge dafür. Der Regen, die Gedanken an die mir bevorstehenden gut 45 Kilometer.

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Begrüßung am Dappricher Hof
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Blogger – gut gelaunt bei jedem Wetter!
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Die wildromantische Holzbachschlucht

Um Gemünden herum wird es zum Glück heller. Wir wandern über Wiesenwege, machen Fotos und genießen die Landschaft. Ich komme langsam in meinen Schritt. Eigenes Tempo suchen ist mir wichtig, mich nicht von anderen beeinflussen lassen. Schon bald die erste Verpflegungsstation. Meiner Erfahrung nach muss man alles mitnehmen, der Körper braucht auf einer solchen Marathonstrecke eine Menge Energie. Durch den Wald hindurch erreichen wir schließlich Westerburg. Am Mahnmal der Heimatvertriebenen machen wir eine etwas ausgedehntere Rast mit wunderschönem Ausblick auf das Städtchen. Kurz darauf beginnt die 5. Etappe des Westerwaldsteiges.

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Das Wetter bessert sich
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Kampf mit dem Schlamm
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Stößchen?
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Verpflegungspause am Mahnmal

Das Wetter ist inzwischen gar nicht soooo schlecht. Allerdings sind die Waldwege in diesem Bereich des Weges doch ziemlich aufgeweicht. Wir kämpfen uns durch, schließlich wartet eine Westerwälder Kartoffelsuppe auf uns. Die entschädigt uns dann auch an der Brandscheider Hütte für unsere Mühen. Schon 17 Kilometer liegen hinter mir und den anderen 19 Bloggern aus ganz Deutschland. Alle sind bestens gelaunt und gut drauf! Ob es am Wegweiser liegt, den sich manche in ihren Rucksack gepackt hatten?

Aber das war ja noch nicht einmal die Hälfte des Weges. Immer öfter werde ich gefragt, welche Reststrecke mein Outdoor-GPS noch anzeigt. Kurz bevor wir die Anlage des Rothenbacher Angelvereins erreichen, beginnt es wieder zu regnen. Aber wir haben Glück, wir können uns unterstellen und bekommen sogar noch gute Westerwald-Steig Schokolade angeboten. Schrittbeschleuniger, Wegbegleiter, Orientierungshilfe… so lese ich auf den Täfelchen. Schokolade gibt auf langen Wanderungen tatsächlich einen Energieschub.

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Durch die Natur
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Ausblicke ins weite Land
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Westerwälder Kartoffelsuppe – das gibt Kraft
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Alle noch gut drauf

Inzwischen hat sich herausgestellt, das Christian von den OutdoorBlogNews genau mein Tempo läuft. An den Verpflegungsstationen kommen wir immer sehr früh an, wollen eigentlich direkt weiter. Aber hier zählt auch das Gemeinschaftserlebnis und so lassen wir uns einbremsen. Am Campingplatz Freilingen gibt es wieder eine Station. Hier haben wir 30 Kilometer, also zwei Drittel der Wegstrecke geschafft. Alle Blogger sind noch mit am Start. Schon jetzt eine Mega-Leistung. Unser Tourenguide Barbara fragt, ob jemand hier Schluss machen möchte. Diese Frage löst Empörung aus. Nein, natürlich nicht! Wieso auch! Das wird jetzt durchgezogen. Wir treffen andere Westerwald-Steig Wanderer. Diese schütteln anerkennend mit dem Kopf als sie von unserem Wanderpensum hören.

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Erschöpft? Ja – Aufhören? Niemals!
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Also marschiert die Truppe weiter
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Tolle Landschaftsbilder
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Pause am Campingplatz Freilingen

Weiter geht es auf der 6. Etappe des Westerwaldsteiges. In Dreifelden kehren wir im Gasthof zum Seeweiher ein. Hier gibt es Kaffee und Kuchen. Abnehmen werde ich während dieser Wanderung wohl nicht. Die Wanderer vom Campingplatz Freilingen kommen auch in die gute Gaststube. Sie freuen sich, uns wieder eingeholt zu haben. Wie weit wir noch gehen wollen sie wissen. Bis zum Stöffelpark. Noch knapp über 10 Kilometer liegen vor uns.

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Herrlich – die Westerwälder Seenplatte
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An der Wied
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Der Stöffelpark in Sichtweite
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Angekommen – Industriekultur!

Diese beginnen wunderschön. Es geht der Wied entlang bis zur Wiedquelle. Ein richtig idyllischer Abschnitt  des Westerwald-Steiges.  Und das Wetter zeigt sich jetzt auch besser gelaunt. An der Wiedquelle gibt es ein alkoholfreies Weizen. Ab jetzt bekommen Christian und ich die Erlaubnis “durchzustarten” damit sich am Ziel die “Duschsituation” (es gibt für uns nur drei Duschen in der Stöffelhalle) entzerrt. Also machen wir an der Alpenroder Hütte nur eine kurze, eigentich gar keine Rast. Wir greifen uns unsere Brezel und auf geht´s dem Stöffelpark entgegen.

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Barbecue zur Belohnung
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Vielen Dank an die Gastgeber!

Stolz macht sich breit, am Ende waren es offiziell gemessene 48 Kilometer! Und ich fühle mich verhältnismäßig gut. Im August werde ich noch an den 24h rund um den Brocken teilnehmen. Das werden dann 67 Kilometer werden. In der heutigen Form wohl kein Problem. Aber Wandern ist tagesformabhängig, da soll man nicht den Tag vor dem Abend loben. Dieser Abend aber ist toll. Nach dem Duschen bin ich ein neuer Mensch, genieße das Barbecue am Stöffelpark. ALLE Blogger haben diese Marathon-Strecke bewältigt. Das ist irre und jeder einzelne kann stolz auf diese Leistung sein. Wir bekommen eine Urkunde und ein Sixpack Westerwald-Bräu. Wir genießen die Gastfreundschaft des Teams vom Stöffelpark. Danach Absacker in der Hotelbar… ich gehöre wieder zu den Letzten…

Truppe
Das “Dreamteam” am nächsten Morgen. Leider nicht ganz vollständig

Zu dieser Tour wurde ich von der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH eingeladen. Zudem wurde die Veranstaltung von zahlreichen Sponsoren unterstützt. Meinen allerherzlichsten Dank dafür! Die Kooperation mit dem Veranstalter hat meine Berichterstattung aber in keinster Weise beeinflusst und ich gebe hier meine persönlichen Eindrücke wieder.

Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung beim Verfassen aller meiner Artikeln, dazu habe ich mich durch das Unterzeichnen des Outdoor Blogger Codex verpflichtet.

Und natürlich möchte ich Euch auch die Artikel meiner Mitwanderer ans Herz legen. Das wird jetzt eine lange Liste, aber jeder Blogbeitrag ist lesenswert:




Wandermarathon am Westerwaldsteig – Aller guten Dinge sind drei!
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