#24hMoselsteig – das ist der Hashtag, der mich schon seit einigen Wochen in seinen Bann zieht. Wie es mir während der Vorbereitung ergangen ist, habe ich ja an dieser Stelle schon berichtet. Was wir Blogger beim Warm-Up erlebt haben, war auch schon Thema. Und wie es mir ganz persönlich auf den 80 km an der Mosel ergangen ist, könnt Ihr im Partnerblog GEWUM! Geocaching, Wandern und mehr… lesen.

Heute möchte ich Euch deshalb mal die Landschaft und das „Drumherum“ näher bringen. Denn auch das hat mich die 80 km durchhalten lassen. Immer wieder innehalten und die Landschaft genießen. Sich freuen, was einem geboten wird. Wie sagte Karin von den Gastlandschaften vorher? „Habt einfach Spass“.

Teil 1 – die Hauptschleife

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Die Hauptschleife war fast 40 km lang und davor hatte ich ehrlich gesagt tierischen Respekt. Außerdem sind 777 Höhenmeter ja auch kein Pappenstiel. Zunächst einmal führt uns die gut ausgeschilderte Strecke (knapp 500 Wegemarkierungen wurden für die Veranstaltung ausgebracht) der Mosel entlang. Ich richte meine Blick auf die Weinberge, auf die idyllischen Häuschen der Ortschaft Lieser und die Mosel auf der uns ein Ausflugsschiff entgegen kommt.

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So geht es auch… ganz gemütlich die Mosel entlang cruisen

Dann aber geht es bergauf. In Serpentinen folgen wir dem Moselhöhenweg bis wir dann eine Ebene höher die Hütte auf dem Brauneberg erreichen. Hier gibt es neben dem Stempel noch einen Erlebnis Infostand „Grafen, Gold und Schwarzer Peter“. Außerdem werden wir mit leckerem Walnussbrot verköstigt. Sehr schön, auch wenn die Schlange an der Stempelstelle recht lang war.

Zwischendurch auch mal die Landschaft genießen
Zwischendurch auch mal die Landschaft genießen

Auf dem Moselhöhenweg ist dann die Ortschaft Monzel unser nächstes Ziel. Der Wein ist hier allgegenwärtig. Am Gemeindehaus begrüßt uns eine Kindertanzgruppe. Der Heimatverein Osann-Monzel ist Partner dieser Verpflegungsstelle. Hinter Monzel geht es durch die Weinberge bergauf. Ein wenig schweißtreibend aber wenn man sich mal umdreht und nach hinten schaut lohnt es sich. Schließlich gehen wir am Wald bzw. im Wald der nächstten Verpflegungs- und Stempelstelle am Sauerborn Kesten entgegen. Hier gibt es Kastanienlikör mit Honig! Der sieht richtig lecker aus. Aber ich weiß, wie  Alkohol während einer Wanderung bei mir wirkt und deshalb verzichte ich.

Kastanienlikör - bestimmt lecker, aber ich verzichte
Kastanienlikör – bestimmt lecker, aber ich verzichte

Die nächste Station liegt oberhalb der Ortschaft Piesport. Hier treffen wir auf echte Römer. Na ja, zumindest sehen sie echt aus. Wir werden zum „Römerquiz“ eingeladen und dürfen uns an leckeren Waffeln laben. Außerdem hat man von hier oben einen tollen Blick!  Die Oestelbachhalle in Osann ist unser nächstes Ziel. Als Belohnung locken hier „Rohesser“. Und die Gruppe in der ich laufe, freut sich schon sehr darauf. Der Heimatverein empfängt uns. Aber oh weh… die Rohesser sind gerade alle! Als ich wieder loslaufen will kommt allerdings schon die Nachlieferung und ich kann mich doch noch stärken. Sehr lecker!

Oberhalb von Piesport
Oberhalb von Piesport

Über die römische Kelteranlage Maring-Noviand geht es dann hinauf zur Paulskirche Lieser. Ein Anstieg der sich ganz schön in die Länge zieht. Aber ich weiß: wenn ich dort oben bin geht es nur noch relativ eben auf einer Höhe weiter und dann bergab zum Ziel. An der Paulskirche hat die Tourist-Information Lieser Schmalzbrote für uns. Sehr viele Kohlenhydrate, da darf man nicht vorbei gehen. Ich genieße den Blick über das ursprüngliche Moseltal mit den Weinbergen. Mit dem Extra-Treibstoff aus den Schmalzbroten sind dann auch die paar Kilometer bis ins Ziel kein Problem mehr. Ich horche in mich hinein. Die Beine sind in Ordnung, die Füße machen noch mit, keine Blasen… alles ok. Am Kurgastzentrum gönne ich mir noch ein alkoholfreies Radler und nun geht es wieder hinunter nach Bernkastel-Kues.

Aussicht von der Paulskirche Lieser
Aussicht von der Paulskirche Lieser

Ich bin gespannt, wie es den anderen Bloggerwanderern ergangen ist. Und es gibt schon wieder etwas zu Essen! Pastatime! Ich glaube, ich habe noch nie so viel gegessen wie heute. Mein mir selbst gestecktes Ziel, die Hauptschleife, habe ich erreicht. Es war eine sehr schöne Wanderung und es gab viel zu sehen. Und weil ich mich noch gut fühle und sowieso mal ausprobieren wollte, wie es sich in der Nacht läuft, mache ich mich nach relativ kurzer Pause auf die erste Sonderschleife.

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Wieder zurück in Bernkastel-Kues

Teil 2 – die erste Sonderschleife

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Zu Beginn der ersten Sonderschleife überquere ich die mir schon vom Vorabend bekannte Brücke und halte mich dann hinter der Brücke links. Es geht bergauf in die Weinberge. Mein Blick zurück fällt auf die malerisch beleuchtete Burgruine Landshut. Es ist bereits recht dunkel. Am Graacher Berg befindet sich die erste Verpflegungs- und Stempelstation welche von der ortsansässigen Feuerwehr betrieben wird. Bis zur nächsten Station in Wehlen ist es relativ weit. Also nutze ich auch hier die angebotene Verpflegung.

Es wird schon bald dunkel...
Es wird schon bald dunkel…

Oberhalb der Weinberge wandern wir jetzt durch den Wald. Einen Aussichtspunkt mit „Relaxliege“ erkenne ich nur schemenhaft. Unten im Tal die Lichter von Bernkastel-Kues. Idyllisch, aber mir bleibt ja keine Zeit zum Verweilen. Ich gehe weiter. Irgendwo lärmt Musik. An einer Grillhütte Ist eine Party im Gange. Die Jugendlichen scheinen sich über die Abwechslung zu freuen als wir Wanderer vorüber ziehen. Ich werde auf ein Bier und ein Steak eingeladen aber lehne dankend ab. Wenn ich jetzt ein Bier trinke, dann wird das nix mehr mit der zweiten Sonderschleife. Wie Ihr bemerkt, ist inzwischen mein Entschluss gereift, die 80 km komplett zu bewältigen.

Blick zurück
Blick zurück
Einladend...
Einladend…

Durch die Weinberge gehe ich zunächst sehr steil und später dann gemächlich bergab bis ans nördliche Ufer der Mosel. Nur noch über die Brücke und dann habe ich die Verpflegungsstation im Feuerwehrhaus Wehlen erreicht. Hier gibt es Gemüsebrühe. Die tut richtig gut. Ich schaue auf mein GPS-Gerät. von hier aus wären es nur noch ca. 4 Kilometer bis zur Grundschule in Bernkastel-Kues. Aber der Weg führt mich zunächst erst noch durch die Streuobstwiesen. Landschaftlich bestimmt sehr schön aber es ist inzwischen stockdunkel. Ich habe wieder Gesellschaft und gemeinsam fällt die Orientierung leichter.

Von den Streuobstwiesen geht es durch Wehlen bergab zur Mosel. Nun ist es wirklich nicht mehr weit bis zum Etappenziel. Immer die Mosel wandere ich ohne Steigungen der Grundschule entgegen. Und wieder horche ich in mich hinein. Ja, es geht immer noch! Ich werde es schaffen.

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Das Stempelheft füllt sich
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Mal kurz die Beine ausstrecken

Um 01:00 Uhr komme ich an der Grundschule an. Hier ist im Moment nicht viel los. Ein großer Teil der Wanderer hat sich auf die zur Verfügung gestellten Matten gelegt. Ich muss nochmal an mein Gepäck, versuche ganz leise zu sein um niemanden zu wecken. Zum Glück gibt es schon frischen Kaffee. Nochmal kurz die Beine hochlegen. Und dann melde ich mich wieder zum Start.

Teil 3 – die zweite Sonderschleife

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Die zweite Sonderschleife führt erneut über die Brücke in Bernkastel-Kues. Und durch die malerische Altstadt in der aber natürlich um halb zwei Uhr nachts die Bürgersteige schon hochgeklappt sind. Nach dieser Schleife sind viele Teilnehmer, so auch ich, der Meinung, dass diese  Schleife total schön ist und Spaß macht. Na ja, es geht zuerst einmal 3 – 4 km ziemlich steil bergauf. Immer durch einen urigen Wald. Leider gelingen mir hier keine guten Bilder. Aber oben angekommen bestätigt mir ein Helfer des DRK, dass man hier wunderschön wandern kann und gute Aussicht hat. „Bei Tag“, schiebt er noch schnell hinterher. Na klar, wer turnt hier schon mitten in der Nacht herum?

Bei Nacht durch die Altstadt
Bei Nacht durch die Altstadt
Atemlos, durch die Nacht...
Atemlos, durch die Nacht…

Über freies Feld führt mich mein Weg nun dem Dörfchen Longkamp entgegen. Im dortigen Feuerwehrhaus ist die nächste Verpflegungsstation eingerichtet. Für die Erlebnisstation „Ausstellung des Vorrausrüstungswagens mit einem technischen Rüstsatz“ habe ich leider keine Augen. Sorry, bestimmt interessant aber mitten in der Nacht interessiert mich eher der Kuchen und die Schokolade. Und ich trinke eine Cola. Durch einen kleinen Park gehe ich danach weiter. Über Wiesen und Felder erreiche ich die Ortschaft Monzelfeld. Die Dämmerung bricht so langsam an.

Durch den aufwachenden Wald hinab ins Tal
Durch den aufwachenden Wald hinab ins Tal

Das ist auch ganz gut so, denn hinter Monzelfeld geht es durch den Wald relativ schwierig bergab. Man muss aufpassen, wo man hin tritt. Die Schieferplatten sind vom Nieselregen glitschig. Und so erkenne ich auch, in welcher wundervollen Gegend ich mich befinde. Der Wald erwacht, die Vögel zwitschern. Ein herrliches Gefühl so früh morgens unterwegs zu sein.

Wunderschön...
Wunderschön…

An einem kleinen Kapellchen vorbei erreiche ich die ersten Häuser von Bernkastel-Kues. Auch hier noch alles am schlafen. Nur noch einmal über die Brücke. Es ist 06:34 Uhr morgens. Überglücklich erreiche ich die Cusanus Grundschule. Ich bekomme meinen letzten Stempel! Und eine Medaille.

Junge, du hast es gleich geschafft!
Junge, du hast es gleich geschafft!

Fazit

Noch nie bin ich vorher weiter als 40 km gelaufen. Mit Sicherheit habe ich nun eine Grenze nach oben verschoben. Und es hat mir gut getan. Ich weiß jetzt, dass ich meinem Körper mehr zumuten kann als ich vorher dachte. Und Wandern an der Mosel? Die 24-Stunden-Wanderung hat mir richtig Lust darauf gemacht. Gut  möglich, dass ich nicht zum letzten Mal am Moselsteig war! Vielen Dank an alle, die an der Organisation in irgendeiner Form beteiligt waren. Es hat richtig Spaß gemacht.

Fakten:

155 Teilnehmer sind angetreten

55 Teilnehmer waren weiblich

100 Teilnehmer waren männlich

65 Teilnehmer sind alle drei Strecken gewandert (38,5 km + 20km + 19km)

46 Teilnehmer sind die ersten beiden Strecken gewandert (39,5 km + 20 km)

44 Teilnehmer sind die erste Strecke gewandert (39,5 km)

475 Bananen wurden gegessen

505 Müsliriegel wurden verzehrt

480 Brötchen wurden gefrühstückt

49 Helfer waren im Einsatz

12 Erlebnis- / Stempel- / Verpflegungsstationen haben unterwegs die Teilnehmer begrüßt

498 Schilder wurden zur Wegemarkierung aufgehängt

Folgende Blogs waren mit von der Partie. Schaut einfach mal rein, dort findet Ihr tolle Berichte über die #24hMoselsteig!

Anderswandern, Bunterwegs, Erfolgsmatrix, Fotografische Reisen und Wanderungen, gehlebt, GEWUM, Gipfelträumer, Heimatwandern, Hiking Blog, Lina Luftig, Reisemeisterei, Unterwegz, Wanderreporter, Wanderreporterin und Wellness Bummler!

Lahntastisch goes Mosel – #24hMoselsteig

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