Ein außergewöhnlicher Reiseführer! Denn hier geht es mal nicht um die üblichen Sehenswürdigkeiten des oh so schönen Westerwalds, sondern um die vergessenen Dinge und die Plätze mit dunkler Geschichte. Eine vergessene unterirdische Klinik und das Haus eines Massenmörders zum Beispiel. Kalt pfeift der Wind durch den Westerwald und offenbart schaurige Orte. Mit Lost & Dark Places Westerwald hat Andreas Stahl den ersten Dark-Tourism-Guide für den Westerwald in den Handel gebracht.
Der Autor wurde an einem Totensonntag geboren
Totensonntag. Gleichzeitig wird ein Mensch geboren. Hausgeburt. Die ersten Schreie des neuen Wesens kommentiert der anwesende Hausarzt, den vorbeidefilierenden Trauerzug betrachtend, mit einem seufzenden „Ja, ja, das Leben kommt und das Leben geht.“
Andreas Stahl, geboren am Totensonntag des Jahres 1965 ist Autor und Objektfotograf. Er hat Gesundheitswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre studiert und öffentliche Verwaltungen optimiert. Jetzt schreibt er. Das bringt zwar nicht viel ein, bereitet ihm aber diebische Freude (Quelle: Klappentext)
„Nicht zuletzt ist da noch dieses Endzeitgefühl, zu sehen wie das Menschengemachte zerfällt, die Natur sich ihren Raum zurückerobert. Man steht, sieht. Und schweigt. Man wird klein, wohl auch demütig, erhält vielleicht auch den Hauch eines Gefühls, wie winzig und unbedeutend doch jeder und jede von uns im ewig währenden Lauf der Geschichte ist.“
Andreas Stahl (aus dem Vorwort „Lost & dark Places Westerwald“)
Kalt pfeift der Wind…
Das sich im Westerwald toll radeln und wandern lässt ist ja allseits bekannt. Diese teils raue, aber gleichzeitig auch liebliche Mittelgebirgslandschaft befindet sich im Herzen Deutschlands und ganz in meiner Nähe. So kenne ich den Westerwald also recht gut. Der Text auf der Buchrückseite lässt mich jedoch neugierig werden. Wo wurden unter kargen Boden gewaltige Waffenarsenale gelagert? Was hat es mit der vergessenen unterirdischen Bedürfnisanstalt auf sich? Verwaiste Tanzpaläste, gruselige Hotels und verlassene Gasthäuser – das interessiert mich seit jeher. Aber Vorsicht! Die Story über einen Massenmörder jagt einen eiskalte Schauer über den Rücken. Wer die dunkle Seite des Westerwaldes entdecken möchte, braucht starke Nerven.
Abenteuerliche Reise durch den Westerwald
Und so mache ich mich auf die abenteuerliche Reise durch den Westerwald. 33 Lost & Dark Places gibt es im Buch zu entdecken. Doch Andreas Stahl versäumt es nicht, dem Leser vor der Erkundungstour einige wichtige Verhaltensmaßregeln beim Besuch von Lost Places zu vermitteln. Das halte ich für sehr wichtig, denn obwohl es oft anders aussieht: die meisten „Lost Places“ gehören doch noch irgendjemandem und sind mit entsprechendem Respekt zu behandeln. Und dann geht es schon auf zum ersten der 33 vergessenen Orte.
Einige der Orte habe ich schon bei meinen Wanderungen gesehen. Gedanken um die Hintergründe habe ich mir selten gemacht. Dieses Buch hätte dafür gesorgt, dass ich manche Orte mit anderen Augen gesehen hätte und in Zukunft wird es das auch. Der erste beschriebene Lost Place beispielsweise ist der Hochbunker in Limburg. Von außen kenne ich den. Durch das Buch weiß ich jetzt auch, welchem Zweck dieses seltsame Bauwerk einst hatte. Zahlreiche Bilder lassen mich in das Innere blicken. Die tollen Fotos im Buch hat übrigens der Objektfotograf Andreas Stahl fast ausschließlich selbst erstellt.
Und so wird jedes der 33 Objekte anschaulich dargestellt. GPS-Koordinaten fehlen ebenso wenig wie die Adresse und Tipps zur Anfahrt. Und praktischerweise gibt Andreas Stahl auch sehr oft Tipps, was man in der Umgebung des Lost Place noch unternehmen oder sehen kann. Sorgsam und liebevoll recherchierte Texte, eindrucksvolle Bilder und viele Informationen! Und dazu die richtige Portion Grusel und Spannung, so dass man das Buch geradezu verschlingen könnte. Lasst Euch überraschen!
Weitere Infos und Disclaimer
- Herausgeber: Bruckmann; 1. Edition (28. Juni 2024)
- Sprache: Deutsch
- Broschiert: 160 Seiten
- ISBN-10: 3734325439
- ISBN-13: 978-3734325434
- Abmessungen: 16.9 x 1.5 x 22.7 cm
Das ideale Geschenk, ob zu Weihnachten oder zu einem anderen Anlass
An dieser Stelle möchte ich dem Autor Andreas Stahl ein Kompliment aussprechen. Was für ein sorgfältig recherchiertes Buch! Ich kann mir vorstellen, dass das eine Heidenarbeit gewesen ist. Herausgekommen ist ein wirklich interessantes Buch, welches ich allen Lost-Place-Fans der Region empfehle. Lost & Dark Places Westerwald liest sich super spannend und so habe ich eine Menge über meine Heimat erfahren. Also: es ist bald Weihnachten!
Wenn Du neugierig geworden bist, kannst Du vorab schon mal einen Blick ins Buch (Kindle auf amazon) werfen.
*Lost & Dark Places Westerwald“ wurde mir vom Autor selbst kostenfrei zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle vielen Dank! Diese Buchbesprechung hat das aber in keiner Weise beeinflusst und ich gebe hier ausschließlich meine ehrliche Meinung wieder.
Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung bei allem, was ich schreibe, dazu habe ich mich durch das Unterzeichnen des Outdoor Blogger Codex verpflichtet.
Das Buch findet Ihr beispielsweise auf amazon:
Lost & Dark Places Westerwald* (Paperback) oder
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