Vielleicht geht es Euch ja wie mir: ich wandere um Natur, Land und Leute hautnah kennen zu lernen. Auf dem nordhessischen Teil des Hugenotten- und Waldenserpfades gelingt einem das recht gut. Denn obwohl die Nordhessen ja oft als etwas “wortkarg” verschrien sind, trafen wir überall auf freundliche, warmherzige und offene Gastgeber. Dieses Gerücht ist also hiermit wiederlegt.

Natur- und Landerlebnis in Hessen
Natur- und Landerlebnis in Hessen

Diese Gastfreundschaft, die sanfte nordhessische Hügellandschaft, die idyllischen Dörfchen mit ihren Fachwerkhäusern und nicht zuletzt die kulinarischen Spezialitäten wie “Ahle Worscht” und “grüne Soße (ja, auch die gibt es in Nordhessen)” machen das Wandern auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad zu einem echten Natur- und Landerlebnis.

Der Weg

Informationen über die historischen Hintergründe hatte ich Euch ja bereits in meinem Artikel “Der Weg in die Freiheit – auf den Spuren der Hugenotten- und Waldenser” gegeben.

Der Hugenotten- und Waldenserpfad als "Wandbild" in Louisendorf
Der Hugenotten- und Waldenserpfad als “Wandbild” in Louisendorf

1800 km lang ist er, der Hugenotten- und Waldenserpfad. Dabei führt er auch durch Mittel- und Nordhessen. Von Marburg aus verläuft er weiter nach Norden durch den Burgwald, den Kellerwald und das nordhessische Bergland bis zum Ende des Weges in Bad Karlshafen. Natürlich führt er auch über die Höhen des hessischen Mittelgebirges von wo man herrliche Aussichten und Weitblicke hat.

Wandern auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad (hier: Lengeltal)
Wandern auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad (hier: Lengeltal)

Der Weg ist durchgehend gut markiert. Als Wegzeichen dient eine blaue Scheibe mit einer grünen Linie auf weißem Grund. An neuralgischen Punkten findet man Wegweiser mit mit exakten Entfernungsangaben. Der überwiegende Teil des Weges verläuft nicht auf Asphalt, also alles so wie es sich gehört.  Was mich besonders beeindruckt hat, sind die vielen Schautafeln, besonders in den Ortschaften. Hier erfährt man alles Wissenswerte zu den Hugenotten- und Waldenserkolonien bis hin zu einzelnen Häusern. Super interessant!

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Überall am Wegesrand findet man informative Schautafeln
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Blaue Scheibe mit grüner Linie… diesem Zeichen gilt es zu folgen
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So ist es leicht, die Orientierung zu behalten

Die Gastgeber

Eine Besonderheit des Hugenotten- und Waldenserpfades sind die zertifizierten Gastgeber. Diese Unterkünfte müssen bestimmten Qualitätsstandards entsprechen. So dürfen sie z.B. nicht weiter als 2 Kilometer vom Weg entfernt sein (idealerweise natürlich direkt am Weg) und sollen über themenbezogene Sehenswürdigkeiten und Hintergründe Auskunft geben können. Weitere Qualitätsanforderungen werden beispielsweise auch an die Ausstattung der Unterkünfte und die Verpflegung gestellt.

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Dieses Zeichen weist die zertifizierten Gastgeber aus
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Damit sind sie zur Einhaltung von hohen Qualitätsstandards verpflichtet

Während unserer Tour durften wir uns von der ausgezeichneten Qualität folgender Hotels überzeugen:

  • Das Hotel zur Burgruine Frauenberg liegt 5 km südlich von Marburg und in unmittelbarer Nähe zur Burgruine Frauenberg. Der Biergarten ist ein Knaller und der Wirt ein echtes Original mit Ortskenntnis. Das Frühstück war einfach klasse.

    Der Biergarten - klasse!
    Der Biergarten – klasse!
  • Das Hotel Ratsschänke Frankenberg ist seit über 100 Jahren in Familienbesitz und liegt mitten in der Altstadt von Frankenberg. Das Abendessen war vorzüglich, die Zimmer sauber und gemütlich. Im großen Frühstücksraum habe ich mich wohl gefühlt.

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    Das Rathaus von Frankenberg – die Ratsschänke liegt direkt daneben
  • Wer Ruhe sucht, für den ist das Hotel Bärenmühle im Lengeltal genau das richtige. Es gibt sogar einen idyllischen Schwimmteich. Kein Wunder, das sich hier sogar Mario Adorf wohl fühlt.
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    Der Badeteich

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    Ein Gastraum in dem sich auch Stars wie Mario Adorf wohlfühlen
  • Die Übernachtung im Altstadthotel Treysa war für mich ein echtes Highlight. Das Haus stammt aus dem Jahre 1537 und wurde 2015 renoviert und zu einem schmucken Hotel umgebaut. Nur vier Zimmer, aber jedes mit eigenem Charme und thematisch passend eingerichtet. Zum Frühstück gab es “echte Schwälmer Stracke”. Schöner kann ein Tag gar nicht beginnen.
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    Empfang im Altstadthotel Treysa
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    Ein echtes Schmuckstück

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    mit gemütlichen Zimmern
  • Ein ganz besonderes Konzept verfolgt das Blütenhotel Village in Sarnau. Hier wird einem leicht blümerant zumute. Die Zimmer im gemütlichen Landhausstil bestechen mit Blütendetails und zum Frühstück gibt es Leckereien aus der hauseigenen Blütenküche. Und die Torte mit Rosenblättern und Ringelblumenblüten fand ich super lecker. Sogar einen “Blüten-Shop” gibt es hier.

    Lecker!
    Lecker!

Kulinarische Highlights

  • Wer in dieser Region ist, muss unbedingt die “Ahle Worscht” oder auch “Stracke” probieren. Ich kenne sie aus meiner Kindheit. Ein durch und durch nordhessisches Phänomen. Wann immer ich zu Besuch bin, ist die “Stracke” ein absolutes Muß. Und auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad ist sie uns immer wieder begegnet.

    Muss man probiert haben! Aber Vorsicht: macht süchtig
    Muss man probiert haben! Aber Vorsicht: macht süchtig
  • Grüne Soße, da denkt man sofort an Frankfurt, oder? Aber auch in Mittel- und Nordhessen ist sie mit einer leicht veränderten Zutaten ein Genuß. Vermutlich haben sogar die Hugenotten diese Rezepte mit nach Deutschland gebracht
  • Eine wundervolle Quiche Lorraine wurde uns in Todenhausen serviert. Hier ist nun endgültig die Verbindung zur französischen Küche hergestellt!

Alle Infos auf einen Blick:

10 Orte, die du am Hugenotten- und Waldenserpfad gesehen haben musst:

habe ich in einem früheren Beitrag beschrieben. Und ich war nicht alleine unterwegs! Mit von der Partie waren Lynn von Lieschenradieschen reist, Christina von Trip to the Planet und Frank, Der Outdoortester – auch auf diesen Seiten werdet Ihr spannende Berichte über den Hugenotten- und Waldenserpfad finden. Hier also noch die:

Beiträge meiner Mitreisenden:

Geschichten über Hugenotten und Waldenser: eine Reise nach Hessen

Hugenotten und Waldenser in Hessen: der Weg in die Freiheit 

Das Lengeltal: eine Wanderung in Nordhessen

Eine Wanderung durch das romantische Lengeltal in Hessen


Diese Reise fand auf Einladung des Hugenotten- und Waldenserpfad e.V. statt und wurde von der Hessenagentur (Hessentourismus) unterstützt. Dafür meinen allerherzlichsten Dank! Die Kooperation mit dem Veranstalter hat meine Berichterstattung aber in keinster Weise beeinflusst und ich gebe hier ausschließlich und ehrlich meine persönlichen Eindrücke wieder.

Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung beim Verfassen aller meiner Artikeln, dazu habe ich mich durch das Unterzeichnen des Outdoor Blogger Codex verpflichtet.

 


Natur- und Landerlebnis in Hessen – der Hugenotten- und Waldenserpfad
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